RÖMISCHES HAUS

Zugegeben, es ist schon etwas her, dass der Rhein das Römische Reich von den germanischen Stämmen trennte und zwischen den Regionen, in denen heute Düsseldorf und Neuss liegen, eine umkämpfte Zivilisationsgrenze verlief. Etwas nördlich der Erft, direkt am damals noch nordwestlich abknickenden Rheinstrom, lag das Castrum Novaesium. Nichts Sichtbares ist davon übrig geblieben – dass die römische Vorzeit dennoch näher ist, als man gemeinhin glaubt, wegen Grabungsfunden eines früheren Römerwalles durfte das Einfamilienhaus nur partiell unterkellert werden. Zugleich wurde das, Anlass für eine Architektur, die die jahrtausendalte Geschichte des Ortes reflektiert und lebendig hält.

Der kubische Baukörper entfaltet sich auf einer Grundfläche von 250 m2. Den Auftakt macht ein windgeschützter Zugang, der wie ein kleines römisches Atrium in den Baukörper eingeschnitten wurde. Dabei ergibt sich eine erste attraktive Durchsicht durch die bodentiefe Fensterfront in den Garten. Über Zwischenstufen wird der etwas tiefer liegende Wohn- und Essbereich mit Kamin erreicht. Eine reduzierte Treppe führt in das Untergeschoss mit Sauna und Fitnessraum. Von außen besticht der Kubus vor allem durch seine haptische Backsteinmaterialität, diese wird durch unregelmäßig geformte Steine unterstrichen das römisch inspirierte Fassadenbild. Auch bei der Heizungstechnik vertraute man auf römische Erfindungen – wenn auch in modernster technologischer Ausstattung: Eine Fußbodenheizung mit Sole-Wasser-Wärmepumpe sorgt für die richtige Raumtemperatur. Alle elektrotechnischen Anlagenteile sind zudem über eine KNX-Gebäudeautomation vernetzt.